Oben die Toten –
Unten die Lebenden
Zentgefängnis und Pranger
Die Überschrift klingt für den einen oder anderen Leser vielleicht etwas Makaber. Denn unsere Realität ist doch eine Andere. Aber es gibt eben immer die sprichwörtliche Ausnahme.
Erfahren konnten das die TSG Wanderer*innen in Hammelbach im Odenwald. Um diesem Ort gibt es einen 8 km langen Rundweg, ein Erlebnis aus Klang und Landschaft, den Klangwanderweg. Zehn Stationen vom Start über die Weschnitzquelle, zur Windharfe, den vier Klangwindspielen und weiteren Stationen bis zur letzten der Windleier bietet dieser Rundweg unterschiedliche Klangerlebnisse. Aus verschiedenen Materialien und somit unterschiedlichen Tonwiedergaben. Eine andere Form von Wandererlebnis, neben der Stille oder den natürlichen Geräuschen der Natur, die Töne der großen Überwald-Glocke, der Waldmarimba oder dem Holzarten-Xylophon. Das Alles bei schönem, sonnigem Wanderwetter in der Höhe, während im Tal der Nebel waberte. In der Waldgaststätte in Alt-Lechtern fand die Wandergruppe genau die richtigen Getränke und Speisen für diesen gelungenen Wanderausflug. Zurück in Hammelbach kamen die Wanderfreunde*innen dann am Friedhof vorbei und fanden eine Tafel mit dem in der Überschrift erwähnten Spruch. Des Rätsels Lösung: Unterhalb des Hammelbacher Friedhofs befinden sich zwei Gewölbenischen die vor Urzeiten als Gefängnis dienten und der Stützpfeiler zwischen den Nischen diente als Pranger für Delinquenten mit kleineren Vergehen. Bei der Freilegung der Gewölbe im neunzehnten Jahrhundert fand man Halseisen und Handschellen welche die bereits erwähnte Inschrift trugen, „Oben die Toten, unten die Lebenden“.
ws